Waschmaschinen und Wäschetrockner

Waschmaschinen und Wäschetrockner
Waschmaschinen und Wäschetrockner
 
Waschmaschinen dienen dem Reinigen verschmutzter Wäsche in erwärmtem Wasser unter Zugabe von Waschmitteln. Zum anschließenden Trocknen der ausgeschleuderten Wäsche kann ein Wäschetrockner benutzt werden.
 
 Waschmaschinen
 
Bei den Waschvollautomaten werden die Arbeitsgänge Waschen, Spülen und Schleudern unter Zugabe aller Waschmittel automatisch gesteuert. Frontlader sind von vorne zu beschicken, Toplader von oben. Die Wäschetrommel aus korrosionsbeständigem Edelstahl ist waagerecht im Laugenbehälter gelagert, an der Innenseite gelocht und mit quer laufenden Mitnehmerrippen versehen. Sie wird abwechselnd nach beiden Seiten gedreht, wobei der Laugenbehälter je nach Programmzustand mit Waschlauge oder Spülwasser gefüllt ist. Über Magnetventile wird die Frischwasserzufuhr und die Waschmitteleinspülung freigegeben. Die unterschiedlichen Wasserstände zum Waschen und Spülen werden über das Wasserstandssteuergerät gesteuert, welches über ein Steigrohr mit dem Laugenbehälter in Verbindung steht. Beim Wassereinlauf steigt die Waschlauge im Steigrohr und komprimiert die eingeschlossene Luft im Steuergerät, bis der zunehmende Druck einen Membranschalter betätigt. Der Wasserzulauf wird sodann unterbrochen, und die Heizung, die sich unterhalb des Laugenbehälters befindet, wird eingeschaltet. Die Temperatur wird von einem (elektrischen) Temperaturregler (Kapillarrohr, Heißleiter, NTC-Fühler) überwacht und auf den vorgegebenen Wert eingestellt.
 
Als Antrieb für die Waschtrommel dient meist ein polumschaltbarer Motor für langsame und schnelle Umdrehungsfrequenzen; in einigen Geräten werden auch Doppelmotoren eingesetzt. Neu ist der Einsatz von Gleichstrommotoren, die im Schleudergang eine stufenlose Umdrehungsfrequenzänderung erlauben. Die typischen Umdrehungsfrequenzen liegen im Schongang bei 25 1/min, beim Waschen oder Spülen bei 50 l/min und beim Schleudern bis zu 1600 l/min. Die Laugenpumpe fördert 30-50 l/min. Ein Flusensieb schützt sie vor Fremdkörpern aus dem Spülwasser.
 
Das Waschprogramm wird von einem Programmsteuergerät bestimmt, das aus einem Wahlschalter, einem Programm- und einem Steuerteil (Schrittschaltwerk oder elektronische Steuerung) besteht. Ein Schrittschaltwerk ist ein mechanischer Schalter mit mehreren Kontakten, der von einem Asynchronmotor angetrieben wird. Die Kontakte werden in unterschiedlicher Folge geöffnet oder geschlossen und das Schaltwerk wird im Abstand von einigen Sekunden jeweils einen Schritt weitergeleitet. Bei der elektronischen Steuerung überwacht ein Mikrocomputer alle Funktionen des Programmablaufs.
 
Technische Neuerungen auf dem Gebiet der Waschvollautomaten sind unter anderem die elektronische Unwuchtüberwachung beim Schleudergang, die Mengenautomatik mit elektrischer Beladungserkennung und Sicherungssysteme (Waterproofsystem, WPS), die den unkontrollierten Wasserzulauf verhindern und die Wasserzufuhr stoppen, wenn kein Wasser benötigt wird.
 
 
Nach dem Ausschleudern der Wäsche bietet ein Wäschetrockner die Möglichkeit, die Kleidung innerhalb relativ kurzer Zeit zu trocknen. Die Trockenzeiten liegen zwischen 30 Minuten und 2 Stunden und sind abhängig von der Umdrehungsfrequenz im Schleudergang und dem gewünschten Trockengrad, der mittels eines Wahlschalters eingestellt werden kann. Die Geräte sind ähnlich aufgebaut wie Waschmaschinen und bestehen aus einer horizontal gelagerten, gelochten Trockentrommel, die sich im ständigen Wechsel rechts- und linksherum dreht. Von einem Gebläse wird ein kräftiger Warmluftstrom durch die Wäsche geblasen. Die gewünschte Trockendauer wird über einen elektronischen Feuchtigkeitsfühler oder bei einfacheren Geräten über eine Zeitschaltuhr bestimmt.
 
Man unterscheidet zwischen einem Ablufttrockner und einem Kondensationstrockner. Ein Ablufttrockner saugt fortwährend Luft aus der Umgebung an, erwärmt sie und führt sie der Trockentrommel zu. Über ein Flusensieb und einen Abluftschlauch wird dann die feuchte Luft ins Freie geblasen. Kondensationstrockner arbeiten mit einem Luftkreislauf, in dem die Luft ständig umgewälzt, erwärmt und nach Aufnahme von Feuchtigkeit aus der zu trocknenden Wäsche abgekühlt und dabei entfeuchtet wird, denn die Wasseraufnahmefähigkeit nimmt mit der Temperatur ab. Die Luftkühlung erfolgt in einem Kondensator, der seinerseits entweder durch Wasser oder Luft gekühlt wird. Die anfallende Feuchtigkeit (Kondensat) wird entweder in einem Auffanggefäß, das regelmäßig geleert werden muss, gesammelt oder mithilfe einer Ablaufpumpe in den Abfluss befördert. Zu den reinen Wäschetrocknern werden auch Vollwaschtrockner angeboten, die einen Waschvollautomaten und Trockner in einem Gerät vereinen.

Universal-Lexikon. 2012.

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